Als der erste Kaffee nach Europa kam, war der Genuss des Luxusguts Kaffee wenigen Menschen vorbehalten. Heute trinken Statistiken zufolge etwa 72% der Deutschen täglich Kaffee. Der jährliche pro Kopf Konsum liegt bei durchschnittlich 162 Litern. Wenn sich ein Luxusgut zum Massengut entwickelt, bringt dies oft positive und negative Veränderungen für Produzenten, Konsumenten und die Zwischeninstanzen mit sich. In vielen Fällen kommt es zum Preiskampf und darunter leidet die Qualität und die Menschen die zur Herstellung des Kaffees unabdingbar sind.
Die Gewinner einer derartigen Entwicklung sind somit die Konsumenten, die immer niedrigere Preise für ihren Kaffee bezahlen. Um dem Marktpreis realisieren zu können, müssen Händler und Zwischeninstanzen Einbußen hinnehmen – so könnte man meinen. Leider sind es jedoch meist diejenigen, die in den Anbauländern auf den Farmen arbeiten. Sie müssen Kosten einsparen, um existenzbedrohliche Preise realisieren zu können. Existenzbedrohlich deshalb, weil die Kostenersparnisse auf die Mitarbeiter zurückfallen.
Über 1 Milliarde Menschen verdienen für ihre harte körperliche Arbeit weniger als 1,25 Dollar täglich.
In den vergangenen Jahren gewann die Debatte um die schlechten Bedingungen in den Anbauländern an gesellschaftlichem Aufsehen. Verbraucher legen zunehmend Wert auf fair gehandelten, nachhaltigen Kaffee. Um die Verbraucher über Fairness im Anbau und Handel zu informieren, wurden bestimmte Siegel entwickelt.
Fair Trade Siegel für mehr Fairness?
Siegel sollen den Verbraucher über die Fairness im Handel und hinsichtlich der Arbeitsbedingungen informieren. Aber was sagen diese Siegel wirklich aus?
Das Fairtrade-Siegel wurde ins Leben gerufen, um Kleinbauern dabei zu unterstützen, Unabhängigkeit und die Möglichkeit zur Eigenverwaltung zu erlangen.
Die Kaffeebauern können sich für nachhaltigen und biologischen Anbau mit dem Fairtrade-Siegel zertifizieren lassen und so eine zusätzliche, von der Absatzmenge abhängige Prämie für soziale Projekte in ihrem Umfeld erhalten. Die Kosten für eine Zertifizierung sind meist jedoch immens hoch und können von den Bauern nur schwer getragen werden.
Für uns von The Coffee Board genießt das Wohl aller Menschen, die innerhalb der Wertschöpfungskette arbeiten die höchste Priorität. Um beste Konditionen für die Bauern zu gewährleisten und dennoch einen marktfähigen Preis zu realisieren, haben wir uns für den Direct Trade entschieden.
3 Fakten zum Direct Trade
- Der Begriff Direct Trade ist nicht geschützt
- Es gibt nicht die “eine” Definition
- Für den Direct Trade gibt es keinen Siegel.
Direct Trade – vom Anbau bis in die Tasse – Wir sind dabei.
Die Bedeutung von Direct Trade für The Coffee Board
Unter Direct Trade verstehen wir nicht nur kurze Lieferketten mit direktem Einfluss auf die Kaffeequalität. Direct Trade bedeutet für uns Fairness, Transparenz, Persönliche Nähe, Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und ständige Verbesserung der Lebensqualität unserer Partner und deren Familien vor Ort.
Was wir machen
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Specialty Coffee direkt von Farmern aus Ostafrika (Uganda, Burundi, Ruanda, Kenia, Tansania & Äthiopien) zu beziehen. In den Fällen, wenn wir Kaffee durch Kooperative kaufen, stellen wir sicher, dass diese nachweislich einen positiven Einfluss auf ihre Gemeinde vor Ort haben.
Mit der eigenen Familie vor Ort und durch regelmäßige Besuche, stehen wir im engen Kontakt und Austausch mit unseren Partnern. Nur wenn unsere Partner lächeln, wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben. So können wir uns auch darauf verlassen, dass unsere Kunden hochwertigen Kaffeegenuss und ein reines Gewissen zugleich erleben.
Bei der Auswahl der Partner und Farmer berücksichtigen wir unter anderem folgenden Kriterien:
- Entlohnung der Farmer, Erntehelfer & Saisonarbeiter
- Existierende Schulungsmöglichkeiten seitens der Kooperativen (bei direkter Zusammenarbeit mit den Farmern werden diese unsererseits angeboten)
- Zahlung von Krankenversicherungen
- Unterstützung von Schulen durch Kooperative
- Zahlung von Boni für exzellente Kaffeequalität
Unsere allgemeinen Werte hinsichtlich des Direct Trade:
- Wir möchten, dass alle Menschen, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind, eine angemessene Entlohnung erhalten.
- Wir finanzieren den Kaffee in Absprache mit den Farmern im Voraus, damit verhindern wir lange Wartezeiten für den Farmer.
- Wir sehen uns als gleichwertige Partner und sprechen offen über unsere Wünsche und Nöte.
- Wir finanzieren uns aus eigener Kraft und setzen auf gesundes, nachhaltiges Wachstum.
Darüber hinaus unterstützt jeder Kunde mit seinem Kauf von The Coffee Board Kaffee das Waisenhaus “Orphans Hope & Life Kenya” mit 50 Cent pro verkaufter Einheit Kaffee.
Abschließende Worte
Abschließend möchte ich noch sagen, dass jeder mit seiner Entscheidung gut zurechtkommen sollte, egal ob Fairtrade oder Direct trade.
Wir haben uns für den Weg des Direct Trades entschieden und freuen uns euch auf diese Reise mitzunehmen. Dadurch hoffen wir mehr Transparenz, Wertschätzung für das Produkt Kaffee und die Menschen dahinter, sowie Nachhaltigkeit zu vermitteln.